DIE ALUMINATI BEI DIAGNOSE BERLIN
Leistungsdiagnostik und SPOKE-Aluminati – das scheint auf den ersten Blick nicht die perfekte Kombination zu sein. Schließlich ist doch unser Ansatz: Hauptsache Spaß auf dem Fahrrad! Die meisten der Aluminatis besaßen noch nicht einmal einen Pulsgurt, warum also ist das erste gemeinsame Teamevent ein Treffen bei einer Leistungsdiagnostik? Nun, die Antwort auf diese Frage ist ein Zusammenspiel von zwei Tatsachen. Erstens kann man, wenn man fitter ist, länger noch mehr Spaß auf dem Fahrrad haben und allein das ist doch ein guter Grund. Zweitens geht Diagnose Berlin mit frischem Ansatz an das Thema Leistungsdiagnostik heran, versucht den Probanden viele spannende Infos über den Körper mitzugeben und geht gerade auch auf die Interessen von Fahrern ein, die sich bisher noch gar nicht mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. Was auch immer bei diesem Test herauskommen sollte: Wir haben am Ende des Tages eine Menge gelernt und vielleicht kommen ja sogar ein paar interessante Anregungen dabei heraus? Wir haben uns jedenfalls mit Raphael Jung von Diagnose Berlin unterhalten und wollen sein Konzept im folgenden Interview kurz vorstellen.
Die SPOKE-Aluminati bei einer Leistungsdiagnostik, das wirft schon die erste Frage auf. Denn keiner von uns war oder ist Profi-Rennfahrer und Alex, der von uns die meisten Kilometer frisst, hat in seinem ganzen Leben noch nie einen Pulsgurt besessen. Dennoch sind wir nun hier zur Leistungsdiagnostik verabredet und du darfst uns zuerst einmal die Frage beantworten: Ergibt so etwas überhaupt Sinn für Fahrer wie uns, die sicherlich vor allem aus einem Grund auf dem Rad sitzen, nämlich aus Spaß am Fahren?
Definitiv! Wir von der Diagnose Berlin verstehen unter Leistungsdiagnostik mehr als nur das Bestimmen von bloßen Zahlen. Für uns ist primär wichtig, dass der Kunde etwas mit den Werten anfangen kann. Daher liegt der Hauptbestandteil unserer Dienstleistung in der Vermittlung von Verständnis und Wissen über körperliche Funktionen. Einmal dieses Know-how mit den eigenen Zahlen verinnerlicht, kann jeder Sportler davon profitieren.
Welche Informationen gewinnt man aus so einer Leistungsdiagnostik und welchen praktischen Nutzen kann man als Kunde von dir daraus ziehen? Insbesondere dann, wenn man kein Profi ist und nicht sein ganzes Training bzw. das Radfahren einem Plan unterordnen kann oder will?
Die Information, die wir uns mit einer Diagnostik erarbeiten, hängt immer von der Zielsetzung und Vorstellung des Kunden ab. Viele wollen ihr Training anhand einer Diagnostik ausrichten, manche wollen einfach wissen, wo sie im Vergleich mit anderen stehen oder wie sie sehr spezifische Wettkampfstrategien erarbeiten. Allgemein kann man sagen, dass man lernt, sich besser einzuschätzen und in wichtigen Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Zum Beispiel ist es gut zu wissen, wie viel Energie der Körper bei gewissen Belastungen verbraucht, und wie man entsprechend die Ernährung optimieren kann. Wann kann man eine rennentscheidende Attacke fahren? Wie gezielt kann ich an meinen Schwächen arbeiten und trainieren, um leistungsfähiger zu werden oder einfach nur gesund und fit zu bleiben? Die Fragestellungen sind sehr vielseitig.
Was unterscheidet deinen Ansatz der Leistungsdiagnostik von vielen anderen?
Eben genau diese Herangehensweise, individuell konzipierte Testverfahren anzubieten. Die meisten Institute für Leistungsdiagnostik testen all ihre Kunden gleich, immer mit der Behauptung, dass ihre Methodik die „beste“, d. h. vor allem die wissenschaftlich aussagekräftigste, sei. Aus unserer Sicht ergibt es keinen Sinn, immer an einem Schema F festzuhalten. Wir wollen jedem, der zu uns kommt, die perfekte Dienstleistung bieten und die kann am Ende sehr unterschiedlich aussehen. Verschiedene Menschen mit verschiedenen Zielen und Vorstellungen erfordern verschiedene Ansätze bei der Diagnostik.
Ein wichtiger Punkt scheint ja zu sein, dass du sehr konkret auf die Sportart eines Kunden eingehst und auch auf die persönlichen Saisonziele. Vielleicht kannst du diese Thematik mal erklären, indem du etwa zwei unterschiedliche Sportarten oder auch zwei unterschiedliche Saisonziele von Radsportlern unter die Lupe nimmst?
Klar, das kann ich sogar an zwei realen Beispielen aufzeigen. Wir betreuen unter anderem einige professionelle Bahnradfahrer, die wir regelmäßig testen. Hier benötigen wir maximale Genauigkeit und greifen daher auf viele kleinere Einzeltests zurück, die jeweils gezielt einen Parameter untersuchen. Wir analysieren anhand eines 5 Sekunden dauernden isokinetischen Maximalkrafttest die Maximalkraftfähigkeit, mittels eines 20-Sekunden-Sprinttests zur Bestimmung der maximalen Laktatbildungsrate die Sprintausdauer, mit einem maximalen Laktat-Steady-State die Dauerleistungsgrenze und mit einem Rampentest zur Bestimmung der VO2max die Ausdauerleistungsfähigkeit. Das sind vier sehr komplexe Tests – ein sehr hoher Aufwand, zeitlich wie preislich!
Einen ganz anderen Fall hatten wir erst kürzlich: Jemand wollte mit seinem Rad ein 24-Stunden-Rennen absolvieren. Dazu wollte er wissen, ob und vor allem wie er dazu in der Lage sei. Auch wenn die vier eben genannten Tests an Genauigkeit nicht zu übertreffen sind, so stellt sich doch die Frage, was diese High-End-Diagnostik dem zweiten Kunde nutzen würde. Die Antwort lautet: nicht besonders viel. Und dafür muss er auch noch übermäßig viel bezahlen. Wir erarbeiteten stattdessen eine deutlich simplere Testung mit wiederholender Belastung und Pausen, die an das Profil des Auf-und-Ab seines 24-Stunden-Rennens angelehnt war. So vermittelten wir dem Kunden extrem wichtige Einblicke, wie er seine Belastung im Rennen ideal steuern kann, wann er wie viel essen sollte und welche Schwächen er in der noch verbleibenden Zeit durch Training beheben kann.
Das sind also zwei völlig unterschiedliche Anforderungen mit völlig unterschiedlichen Tests. Und dennoch haben wir für beide Kunden die bestmögliche Dienstleistung bereitgestellt.
Erzähl doch mal etwas über dich. Du fährst ja selber gern Rad, insbesondere Kriterien? Und du scheinst ja einen ganz guten Draht zur Rad-Race- bzw. Fixed-Gear-Szene im Allgemeinen zu haben?
Ich habe Sportwissenschaften in Köln studiert und hatte mit den Themen Training und sportliche Leistungsfähigkeit lange Zeit im Forschungskontext zu tun. Zum Radsport kam ich an sich erst sehr spät, nämlich als ich aufgrund chronisch werdender Knieprobleme im Basketball mehr und mehr gezwungen war, auf Ausgleichssport auszuweichen. Die Idee, ein eigenes Projekt zu starten, hatte ich schon sehr früh. Nachdem ich schon bei vielen Anbietern für Leistungsdiagnostik in Deutschland gearbeitet hatte, wurde mir schnell klar, dass ich das gerne anders machen würde. Mein Ziel war immer, meine Erfahrungen und die komplexen Zusammenhänge aus der Sportwissenschaft für jedermann verständlich und anwendbar zu machen. Nach langem Tüfteln, Testen und Probieren ist Diagnose Berlin nun das Resultat, das es in dieser Form seit ca. einem Jahr gibt.
Bei dir waren auch schon Teams wie etwa das Team Standert aus Berlin. Wer sonst von all den uns bekannten Fixed-Gear-Crews zählt zu deiner Kundschaft?
Die Jungs von Standert waren von Anfang an sehr an dem interessiert, was wir machen, und so haben wir seither immer sehr eng zusammengearbeitet. Da ich selbst mit meinen Freunden im Team MessPack fahre, war hier eine Betreuung natürlich auch selbstverständlich. Und so hat sich das in der Szene wohl ein bisschen entwickelt. Wir haben erst kürzlich das Frauenteam der Maloja Pushbikers getestet, 8bar war schon bei uns und vereinzelt auch Fahrer anderer Teams.
Wie oft sollte man pro Saison so einen Check machen, was kostet er und welcher Zeitaufwand steckt dahinter? Und bekommt man bei dir auch über den Test hinaus Hilfe, beispielsweise in Sachen Trainingsplanung?
Da unsere Diagnostiken und Formen der Betreuung sehr stark variieren, lässt sich das schwer pauschal beantworten. Wir wollen jedem unsere Leistung zugänglich machen, auch wenn das Budget noch so klein sein sollte. In der Regel liegt eine Testung inklusive vorheriger Beratung und anschließendem Auswertungsgespräch aber zwischen 100 und 150 Euro und wird je nach Vorhaben meist ein- bis zweimal pro Jahr durchgeführt. Wir bieten keine Pakete oder Mitgliedschaften inklusive halbherziger Trainingsplanung an, um unsere Kunden an etwas zu binden, was sie vielleicht nicht brauchen.
Grundlegende konkrete Tipps zur Trainingsgestaltung bekommt jeder mit der Auswertung der Daten erklärt. Wenn jemand einen ausgearbeiteten Trainingsplan möchte, setzen wir uns mit ihm zusammen und besprechen geeignete Vorgehensweisen. Für alle anknüpfenden und tiefergehenden Fragen stehen wir aber immer gerne bereit. Wir wollen, dass jeder zu 100 Prozent mit unserer Dienstleistung etwas anfangen kann und dafür nehmen wir uns gerne Zeit.
Haben wir euer Interesse geweckt? Checkt www.diagnose-berlin.de für mehr Infos zu Raphaels Leistungsdiagnostik.
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2017