Spoke 35

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Ab dem 7.2.2018 im Handel

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RÜPEL-RADLER LEBEN LÄNGER

Wer schnell und aggressiv Rad fährt, fährt offensichtlich auch besonders aufmerksam. So erklären Experten die vielen tödlichen Unfälle von Frauen und Senioren auf dem Fahrrad. Anders als man vielleicht erwarten würde, ist das Unfallrisiko für die als „Kamikaze-Fahrer“ verschrienen jungen Männer niedriger als für Senioren, die als besonders vorsichtig gelten.

Frauen und Senioren verunglücken häufiger und schwerer. Sie fahren zwar sehr vorschriftsmäßig, aber weniger aufmerksam und wohl vor allem mit weniger Gespür für die tatsächlich gefährlichen Situationen.

Blindes Vertrauen auf die Verkehrsregeln, gepaart mit längeren Reaktionszeiten, weniger Beweglichkeit und eingeschränktem Gesichtsfeld erhöhen das Unfallrisiko.

Subjektive und objekive Sicherheit klaffen besonders weit auseinander, wenn von der Fahrbahn abgesetzte Bordsteinradwege über Kreuzungen geführt werden.

In Berlin war in den letzten fünf Jahren jeder zweite getötete Radfahrer älter als 55 Jahre, ein Dittel war über 65.

Mit Abstand die meisten Todesopfer gab es bei Abbiegeunfällen: 21 von 55. Zwei Drittel davon waren Frauen. Noch höher war der Frauenanteil bei den besonders gefährlichen Unfällen mit rechts abbiegenden LKW: 12 von 16, also drei Viertel.

Zugleich geschahen 11 der tödlichen Unfälle mit rechts abbiegenden LKW auf Bordsteinradwegen mit abgesetzter Führung.

Bestmögliche Sichtbeziehungen zwischen rechts abbiegenden Kraftfahrzeugen und geradeaus fahrenden Radfahrern sind also lebensrettend. Die Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA 2010) fordern für Bordsteinradwege ganz klar:

Um die Erkennbarkeit der Radverkehrsführung zu erhöhen, sind folgende Maßnahmen notwendig:

  • Markierung von Schutzstreifen und Furten im Zuge der übergeordneten Knotenpunktarme oder
  • Radwegüberfahrten an untergeordneten Knotenpunktarmen
    oder
  • Führung von Radwegen im Blickfeld der Kraftfahrzeuge 0,50 m abgesetzt von der Fahrbahn.

Noch besser ist allerdings der frühzeitige Übergang von Bordsteinradwegen in Radfahrstreifen, mindestens 15 Meter vor der Kreuzung. An Kreuzungen mit Lichtsignalen (Ampeln) sollten Radfahrer sich deutlich vor den Kraftfahrzeugen aufstellen können:

  • Schutzstreifen, Radfahrstreifen oder Radwege zum Vorbeifahren an wartenden Kraftfahrzeugen
  • Fortführung des Schutzstreifens im Knotenpunktbereich
  • Furtmarkierungen im Zuge von Radwegen und Radfahrstreifen
  • vorgezogene Haltlinien
  • Verzicht auf freie Rechtsabbieger für den Kraftfahrzeugverkehr

Für untergeordnete Straßen oder Abbiegestreifen mit kurzen Grünphasen
fordern die ERA ebenfalls Schutzstreifen oder Radfahrstreifen zum Vorbeifahren, kombiniert mit aufgeweiteten Radaufstellstreifen vor den Kraftfahrzeugen. (ERA 2010, S. 43)

Sofortiges und konsequentes Handeln – streng nach ERA 2010 -

ist das oberste Gebot für die Straßenverkehrsbehörde, wenn es einen schweren Unfall gegeben hat.


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